Eine Reise ist ein Abenteuer. Denn du entdeckst nicht nur neue Welten im Außen, sondern auch im Innen. Das ist meistens spannend und inspirierend, aber manchmal auch herausfordernd. Mit einem positiven Mindset wird es dir leichter fallen, neue Erfahrungen richtig einzusortieren und daran zu wachsen. Außerdem wirst du die vielen schönen Momente vielleicht noch intensiver wahrnehmen. Wir erklären, wie du ein Traveller Mindset entwickelst, das dich weiterbringt.
Herausforderungen sind ein Spiegel. Schau hinein!
Sobald du aus dem Haus trittst, weißt du nicht, was passieren wird. Vielleicht begrüßt dich strahlender Sonnenschein, aber bald darauf ziehen Gewitterwolken auf. Vielleicht erreichst du den Bahnhof überpünktlich, aber der Zug hat zwei Stunden Verspätung.
Manche Dinge kannst du nicht kontrollieren. Sie passieren einfach. Und womöglich kannst du auch gar nichts daran ändern, weil sich die Welt in ihrem eigenen Rhythmus dreht. Diese Erfahrungen machst du bestimmt öfter in deinem Alltag – wie jeder Mensch unter der Sonne. Auf Reisen häufen sie sich vielleicht, weil du insgesamt mehr erlebst. Was nun?
Gelassenheit üben
„Love it, change it or leave it“ ist ein schöner Spruch für knifflige Situationen. Wenn du den Status quo weder ändern noch verlassen kannst, kannst du ihn immerhin akzeptieren. Das ist anfangs nicht so einfach, aber du kannst es lernen!
Und zwar so:
- Schritt: Beobachte dich
Werde dir zunächst bewusst, was du fühlst. Bist du verärgert, ungeduldig, frustriert oder angespannt? Wo nimmst du diese Empfindungen im Körper wahr? Wie reagiert dein Geist darauf, welche Gedanken entstehen aus diesen Emotionen? - Schritt: Nimm deine Gefühle an
Es ist verständlich, wenn du dich ärgerst, dass du seit zwei Stunden am Bahnhof festsitzt. Vermutlich würden viele Menschen so empfinden. Schließlich hast du dich so auf deinen Urlaub gefreut und möchtest möglichst schnell an deiner Destination ankommen. Du kannst deine Emotionen also getrost annehmen. Behandle den Ärger (oder welche Emotion es auch immer ist) wie ein kleines Kind. Hör ihm zu, tröste es und umarme es. Dein inneres Kind wird es dir danken. - Schritt: Lass deinen Frust los
Irgendwann hat sich das kleine Kind wahrscheinlich beruhigt. Dann kannst du es getrost in Ruhe lassen und dich anderen Dingen widmen. Gieße kein Öl aufs Feuer, indem du dich in endlosen Gedankenschleifen verlierst. Lass los und richte deine Aufmerksamkeit auf etwas anderes. Vielleicht kannst du, während du am Bahnhof wartest, ein Buch lesen, Musik hören oder eine unauffällige Meditation machen. Schön ist etwa eine beruhigende Meditation fürs Herz.
Nimm nicht die Opferrolle ein!
Natürlich gibt es auch Situationen, die du sehr wohl ändern kannst und nicht sang- und klanglos hinnehmen musst. Nehmen wir an, du bist in einem stilvollen 4-Sterne-Resort untergebracht. Dein Zimmer sieht auch wirklich so schön aus wie auf den Bildern, aber im Bad hat sich Schimmel gebildet.
Auch hier kannst du dir anschauen, welche Reaktionen automatisch hochkommen. Bist du sofort furchtbar aufgeregt und überschlagen sich deine Gedanken etwa so: „Immer passiert mir so etwas! Wie können sie es wagen, das Zimmer so verkommen zu lassen? Das ruiniert meinen ganzen Urlaub!“ Oder denkst du dir ganz sachlich: „Okay, so etwas passiert. Ich gehe eben zur Rezeption und melde das Problem.“
Letzteres ist natürlich die gesündere Variante. Etwas läuft schief, aber das Problem kann – und sollte – behoben werden? Dann werde aktiv und steh für dich ein! Gerätst du schnell aus der Fassung, kann es sein, dass ein wunder Punkt in dir berührt wurde. Auch das ist okay, sagt aber etwas über dich aus – über deine Bedürfnisse, inneren Konflikte oder prägenden Erfahrungen. Vielleicht ist deine Mutter früher immer ausgeflippt, wenn du dein Zimmer nicht aufgeräumt hattest? Hier lohnt es sich, genau hinzuschauen. Ist dein inneres Kind verletzt, tröste es und tritt aus der Opferrolle heraus. Das Kind von damals fand vielleicht keine Lösung, aber die erwachsene Frau von heute kann etwas tun.
Sicher ist es auch gut zu wissen, dass das Wainando-Team immer für dich da ist. Bemerkst du einen Mangel, werden wir uns für dich einsetzen!
Inspiration beim Journaling
Schön ist auch, ein Reisetagebuch zu führen. Natürlich musst du hier nicht listenartig alle Sehenswürdigkeiten eintragen, die du besucht hast. Es geht eher darum, deine Erfahrungen zu reflektieren.
Du könntest für dich folgende Fragen beantworten:
- Welcher Moment hat wirklich etwas berührt in dir? Was hast du genau gefühlt? Was sagt das über dich aus?
- Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit du so zufrieden bist?
- Gibt es eine neue Gewohnheit, die du in dein Leben integrieren möchtest?
- Hat ein Mensch etwas zu dir gesagt, das dir die Augen geöffnet hat? Was möchtest du mit dieser neuen Erkenntnis machen?
Wenn du gerade lauter spannende Erfahrungen gesammelt hast und dein Kopf voll von neuen Erlebnissen ist, kannst du auch einfach drauflosschreiben. Du bringst deine Gedanken zu Papier, ohne darüber nachzudenken, sondern folgst einfach dem Fluss deinen Ideen. So darf dein Unterbewusstsein zu Wort kommen und du beginnst, das Erlebte zu verarbeiten.
Diese Methode funktioniert natürlich auch, wenn etwas nicht so lief wie erwartet. Durch das Schreiben kannst du dir Luft machen und negative Gefühle zum Ausdruck bringen. Das verschafft dir womöglich Erleichterung. Ist der Ärger erst einmal verpufft und du kannst die Situation mit etwas Abstand und klarem Blick betrachten, merkst du vielleicht, dass alles nicht so schlimm ist. Manchmal gehen einfach die Pferde mit uns durch – auch das darfst du ehrlich anschauen und annehmen.
Freude und Dankbarkeit kultivieren
Urlaub gehört zur schönsten Zeit des Jahres. Eine ideale Gelegenheit also, Dankbarkeit zu kultivieren. Denn dieses oft unterschätzte Gefühl ist so wertvoll: Laut dem Wissenschaftsmagazin Spektrum sind dankbare Menschen zufriedener und leiden seltener an Depressionen, Süchten und Burnout.
Auf Reisen wird dir sicher einiges widerfahren, wofür du dankbar sein kannst: Vielleicht triffst du nette Menschen, bist in einem hervorragenden Resort zu Gast und genießt wunderschöne Orte in der Natur. Nicht jeder Mensch auf diesem Planeten hat Zeit und Geld, solche Erfahrungen zu machen. Und von denen, die beides haben, schwelgen manche gerne in Nörgeleien über Kleinigkeiten.
Viel gesünder ist es, das Positive zu sehen, es zu wertschätzen und dich darüber mit deinen Reisegefährten auszutauschen. So entsteht automatisch Freude. Nimmst du sie ganz bewusst wahr, wird sie vielleicht noch größer. Und lässt dich wiederum dankbar sein. Ein positiver Kreislauf, der dich mit der Zeit vielleicht zu einem optimistischeren Menschen macht.
Soul Travellers‘ Mindset: Wenn dich andere Menschen triggern
Gut möglich, dass du auf deiner Reise vielen inspirierenden Menschen begegnest. Sich für neue Menschen, Denkweisen und Kulturen zu öffnen, kann dich sehr bereichern. Vielleicht macht jemand die Dinge ganz anders als du oder drückt sich ganz anders aus. Eine solche Erfahrung kann auch etwas befremdlich sein.
Was nun?
- Schubladendenken vermeiden: Vielleicht neigst du dazu, Menschen gleich in eine Kategorie zu stecken. Aber in diesem Fall verpasst du die vielen verschiedenen Facetten, die dieser Mensch hat. Denn jeder einzelne von uns ist so unglaublich komplex, dass eine Schublade einfach nicht ausreicht, um ihn oder sie ganz zu erfassen.
- Nicht verurteilen: Die eine oder andere Angewohnheit oder Aussage mag dir komisch erscheinen. Aber statt zu denken „Der ist aber merkwürdig!“, könntest du die Sache einfach auf sich beruhen lassen. Vielleicht hat derjenige gerade einen schlechten Tag oder einfach eine Marotte, ist aber nicht per se „merkwürdig“. Sondern einfach ein Mensch mit Ecken und Kanten wie du.
- Triggerpunkte identifizieren: Es kann auch sein, dass jemand einen wunden Punkt in dir berührt und dich eine harmlos gemeinte Aussage persönlich trifft. Dann lohnt es sich, genau hinzuschauen: Warum irritiert oder verletzt dich ein Mensch? Vielleicht siehst du in einer Person eine Eigenschaft, die du an dir selbst nicht magst und von dir abgekoppelt hast. Dass bedeutet nicht, dass dieser Mensch dieses Merkmal nicht hat. Sondern erklärt vielleicht, warum du stark darauf reagierst, während ein anderer diese Eigenschaft gar nicht bemerkt. Eine tolle Gelegenheit, deinen Schatten zu integrieren!
- Klarheit schaffen: Vielleicht verunsichert dich das Verhalten eines Menschen, weil du dir nicht klar darüber bist, was du selbst tun sollst oder was du richtig findest. Überlege also, wie dein Standpunkt ist und vertrete ihn gegebenenfalls.
- Grenzen setzen: Natürlich musst du dich alles hinnehmen. Hat jemand deine Grenzen überschritten, mach ihn oder sie darauf aufmerksam. „Das war jetzt sehr verletzend“, könntest du beispielsweise in freundlichem, aber bestimmten Ton sagen, um für dich einzustehen.
Fazit
Deine Reise wird dich bestimmt in vielerlei Hinsicht bereichern. Sonnige Stunden am Meer, gute Gespräche, tiefgehende Meditationen oder entspannende Massagen können Schritt für Schritt innere Blockierungen lösen. Aber wir Menschen wachsen häufig noch mehr an herausfordernden Situationen, die uns zum Umdenken bewegen. Nutze deine Reise, um dich zu öffnen, dich selbst und andere in dein Herz zu lassen und mit einem weiteren Horizont nach Hause zurückzukehren!
P.S.: Wenn du gezielt an dir arbeiten möchtest, könnte eine Coachingreise genau das Richtige sein.
Einfach toll, vielen Dank!
Vielen Dank liebe Andrea!