Mein Schneeschuh-Urlaub in Myvatn hat mir wirklich gut gefallen. Die Landschaft ist einfach fasziniert, manchmal surrealistisch – wie aus einem Fantasie-Film. Durch den Dampf, der überall aus dem Boden kommt, erlebt man wirklich, dass die Erde selbst lebt und brodelt. Überall Vulkane, Krater und Tafelberge jeglicher Größe, teilweise endlose Horizonte, große Stille, sehr wenige Menschen. Alles ist unter meterhohem Schnee begraben. Die dominierenden Farben sind weiß und blau.
Die Unterkunft in Myvatn war einfach, aber gut (vor allem auch sehr gut geheizt), mit super Lage direkt am See. Innerhalb von 10 Fahrminuten war man in den verschiedensten Gebieten zum Wandern. Keine Wanderung glich der nächsten, da die Landschaft so abwechslungsreich ist. An einem Tag ging es hoch auf einen Krater und man wurde mit einer genialen Aussicht belohnt. Ein anderes Mal ging es wie durch einen Irrgarten durch Lavaformationen. Am nächsten Tag wieder über schneebedeckte Lavafelder, aus denen überall Dampf hochstieg und in denen Schlammlöcher blubberten.
Während den Wanderungen konnte sich jeder soviel Zeit nehmen, wie er wollte, völlig ohne Stress. Gut gefallen hat mir auch, dass im Preis drei Besuche eines “Natural Bath” inbegriffen waren. Also mit warmen (38 – 42 Grad) Wasser gefüllte Außenbecken, in denen man seine müden Glieder direkt nach den Wanderungen herrlich entspannen konnte. Auch schön war, dass uns der Reiseleiter viel von Island (Geschichte, Gegenwart, Einwohner etc) erzählt hat und uns Orte gezeigt hat, die nicht im Programm standen (Bauernhof mit Schafen, isländische Brotöfen, isländische Ponys, Laden der lokalen Kooperative).
Mit dem Wetter hatte ich sehr viel Glück. Die meisten Tage gab es strahlenden Sonnenschein – ohne das geringste Wölkchen am Himmel und ohne Wind. Dadurch war es nachts zwar sehr kalt (ca. -22 Grad), aber dafür habe ich an drei Nächten das Nordlicht gesehen. Sehr, sehr beeindruckend diese natürliche Lichtschau. Da vergisst man die Kälte schnell.
Frühstück gab es im Haupthaus mit toller Aussicht auf den See. Die Gruppe hatte eine gemeinsame Küche und ein kleines Wohnzimmer, wo wir gemeinsam mit dem Reiseleiter gekocht haben und wo wir abends das Erlebte Revue passieren ließen. Gelegentlich wurde außerhalb gegessen. Allerdings muss ich sagen, dass Island für Vegetarier eher ein kulinarisches Ödland ist.
Alles in allem ein sehr beeindruckender und trotz all den anstrengenden Wanderungen sehr erholsamer Urlaub!
Heike Oberg
Unsere Wainando-Winterreisen nach Island findest du hier.
