Inmitten der schützenden Bergriesen des Himalaya hat sich in Bhutan eine ganz besondere Kultur entwickelt, deren Echo sogar die Vereinten Nationen erreichte. Die folgenden Tipps erklären, was Reisende von dieser Kultur lernen können.
1. Glück ist wichtiger als Geld
„Das Bruttoinlandsprodukt interessiert mich nicht. Mich interessiert das Bruttoinlandsglück“, so der König von Bhutan in den 80er Jahren. Gesagt, getan: Mittlerweile schreibt sogar die Verfassung vor, dass der Staat zum Glück seiner Bürger beizutragen habe – ein Ansatz, den sogar die UN interessiert. Mit dicken Fragebögen wird gemessen, wie es um Gesundheit, Lebens- und Bildungsstand und das Wissen um Mythen und Legenden in der Bevölkerung steht. Sogar der wirtschaftliche Fortschritt muss sich hinten anstellen, wenn es um das Wohl der Menschen geht.
2. Sich selbst treu bleiben
Mit seiner unberührten Landschaft und den beeindruckenden Kunstschätzen in Tempeln und Klöstern könnte Bhutan jede Menge Touristen ins Land locken. Aber das kleine Land möchte lieber langsam wachsen und seiner Kultur treu bleiben. Das gelingt dem Land des Donnerdrachens, indem nur die Besucher einreisen dürfen, die vorher ein Rundumpaket mit Unterkunft und Transport gebucht haben. Bhutan ist ein gastfreundliches Land, schützt sich aber vor Bettenburgen und Partylärm – was wiederum den Gästen zugute kommt, die einen authentischen Eindruck des Landes gewinnen möchten.
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3. Respekt vor Mensch und Tier
Rund 72 Prozent der Bevölkerung sind Buddhisten. Sie haben von klein auf gelernt, wie wichtig Mitgefühl für Mensch und Tier ist. Deshalb pflegen Bhutaner einen respektvollen Umgang miteinander. Die friedliche Atmosphäre fällt Reisenden schnell auf, wenn sie im Land des Donnerdrachens unterwegs sind. Übrigens sind auch Tiere einbezogen: Sie dürfen frei herumlaufen, anstatt sich in engen Ställen drängen zu müssen. Lieber bauen die Bhutaner Zäune um Pflanzen, um sie vor gefräßigem Nutzvieh zu schützen.
4. Menschen brauchen Natur
Was wäre der Mensch ohne die Natur, die ihm als Lebensgrundlage dient? Naturschutz ist in Bhutan fest verankert. Rund 70 Prozent des Landes besteht aus Waldgebieten, die nicht abgeholzt werden dürfen. Die unberührten Wälder bergen schöne Wanderrouten, die sich auch durch den Himalaya schlängeln. Tipp: Der Druk Trek ist eine besonders beliebte Route.
5. Der Wert der Stille
Die Weiten der Berge und die einsamen Klöster bieten einen idealen Rahmen, um innere Stille kennen zu lernen. Fernab hektischer Großstädte fällt es leicht, zur Ruhe zu kommen. Viele Bhutaner sind Buddhisten und haben sich der Meditation verschrieben. Für sie ist es selbstverständlich, regelmäßig inne zu halten. Hier zählt nicht ständige Ablenkung, sondern tiefe Stille. Ihr Wissen um den Wert der Stille teilen die Bhutaner gern, zum Beispiel in Form von Vorträgen.
6. Nach innen schauen
Im Alltag bleibt manchmal wenig Zeit, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. In dieser Kunst üben sich die Bhutaner seit dem 8. Jahrhundert, als ein Weiser den Buddhismus ins Land des Donnerdrachens brachte. Es gibt nach wie vor viele Mönche und Nonnen, die ihre Traditionen pflegen, aber auch für Laien gehören Gebet und Meditation zum Alltag. Die Atmosphäre, die Jahrhunderte voller Übung erschaffen haben, ist an so manchem Kraftort spürbar.
7. Traditionen leben
Traditionen geraten leicht in Vergessenheit, wenn viele neue Möglichkeiten locken. In Bhutan haben uralte Traditionen allerdings noch nichts an Lebendigkeit verloren. Sogar die Verfassung schützt ihren Erhalt. So sind die buddhistischen Festivals nach wie vor gut besucht: Überlieferte Maskentänze zeigen das Leben heiliger Meister, begleitet von Trompeten und Flöten, und Gebete schallen durch die Luft. Hier feiern die Bhutaner ihre Wurzeln, die ihnen Halt geben. Was viele Reisende nicht wissen: Besucher sind bei den Festivals willkommen! Mehr Informationen erhältst du hier.